Zitronenmelisse im Garten: Pflegeleichter Alleskönner

Lust auf einen Tee aus dem eigenen Garten? Dann bietet sich die wunderbare und zugleich pflegeleichte Zitronenmelisse als Gartenpflanze an! Neben der Verwendung als Teekraut kann die Zitronenmelisse aber auch noch für viele andere Zwecke eingesetzt werden. Wir zeigen auf, was dieser Alleskönner leistet und woraus beim Anbau geachtet werden sollte.

Was ist die Zitronenmelisse?

Die Zitronenmelisse stammt aus dem Vorderen Orient und war bereits in der Antike als Heilpflanze bekannt. Sie war der Göttin Diana geweiht. Der botanische Name Melissa bedeutet Honigbiene und die Pflanze wurde früher in Griechenland oft in die Nähe von Bienenstöcken gepflanzt, da man glaubte, dass sie einen beruhigenden Einfluss auf die fleißigen Tierchen hätte. Tatsächlich hat die Zitronenmelisse beruhigende Eigenschaften und kann als schlaffördernder Tee abends getrunken werden. Auch setzt man die Zitronenmelisse in der Aromatherapie gegen Depressionen ein. Der Duft ist wahrlich betörend und sorgt für gute Laune.

Mittlerweile gibt es zahlreiche Sorten der Zitronenmelisse. Einige haben einen erhöhten Citronellal-Gehalt, andere eine gelbliche Blattfärbung. Sie bevorzugt frische Standorte im Halbschatten in guter Gartenerde. Im Frühling bilden sich die kräftig grünen Blätter meist gegen Ende April voll aus. Im Mai und Juni sind die Blätter am aromatischsten, können aber auch während der Blütezeit geerntet werden.

Zitronenmelisse im Garten anpflanzen

Zitronenmelisse gehört zu den Lippenblütengewächsen, sie ist somit verwandt mit Minze, Salbei und Brennnessel. Die Pflanze wird etwa 50 cm hoch und lockt im Juni und Juli zur Blütezeit viele Insekten an. Ihre Blüten sind weiß bis zartrosa. Die Zitronenmelisse steht am liebsten in einem feuchten und nahrhaften, humusreichen Boden in sonniger bis halbschattiger Lage. Im Frühjahr ist es vorteilhaft, reichlich Kompost auf das Beet zu bringen, damit sie ihren hohen Nährstoffbedarf decken kann. Auch bevorzugt sie einen durchlässigen Boden, schwere Lehmböden sollte man daher mit Sand mischen. Die besten Pflanzzeiten ist das Frühjahr und der Herbst. Die Pflanzen brauchen einen Abstand von etwa 30 cm zueinander, nach drei bis vier Jahren können sie geteilt werden, um den Bestand zu vermehren.

In sehr heißen Sommern kann es vorkommen, dass die Melisse eine Wachstumspause nach der Blüte einlegt. Besonders wenn sie nicht genügend Feuchtigkeit erhält, werden die Blätter welk, bekommen braune Flecken und es vertrocknen die oberirdischen Pflanzenteile. In diesem Fall ist es besser, man schneidet sie komplett herunter. Sobald es wieder kühler wird, treibt die Pflanze erneut aus. Sie zieht im Winter dann ganz ein und zeigt ihre ersten Blätter wieder Ende April. Die Zitronenmelisse kann mit den meisten Kräutern zusammen im Beet stehen, nur mit der Indianernessel verträgt sie sich nicht.

Wichtig zu wissen: Seit etwa 2000 Jahren ist die Zitronenmelisse eine beliebte Heilpflanze, sie wurde schon früh bei Stimmungsschwankungen und zur Beruhigung eingesetzt. Sie hilft auch bei Kopfschmerzen und wird als Öl bei Depression, Nervosität und Schlaflosigkeit im Rahmen einer Aromatherapie eingesetzt.

Zitronenmelisse im Garten spart nicht nur das Tee kaufen – auch in Limonade, in Fruchtquark oder als Eis bereichert sie den Genuss durch ihr herrliches, feines Zitronenaroma.

Tee aus Zitronenmelisse

Zitronenmelissentee ist köstlich erfrischend, er kann sowohl kalt als auch warm getrunken werden. Auf einen Liter kochendes Wasser kommt etwa eine Handvoll Blätter, die man frisch von der Pflanze schneidet. Das Ganze muss dann 10 – 15 Minuten ziehen. Übrigens kann man auch die Blüten verwenden, sie sind sehr intensiv und haben ebenfalls ein zitroniges Aroma. Getrocknet verliert die Zitronenmelisse einiges an Aroma, die Inhaltstoffe bleiben jedoch erhalten.

Limonade aus Zitronenmelisse

Es gibt mehrere Varianten, eine Limonade aus Zitronenmelisse herzustellen. Puristen verwenden zwei Handvoll der frischen Blätter und geben sie in eine Karaffe. Dazu kommen zwei Esslöffel grober Kristallzucker, die Scheiben von zwei Zitronen und Eiswürfel. Mit einem Stampfer werden dann alle Zutaten zerdrückt und das Ganze mit einem Liter kaltem Wasser übergossen.