Balkontomaten pflanzen – so geht es Schritt für Schritt

Nicht nur in einem großen Garten lassen sich Tomaten pflanzen. Auch ein kleiner, sonniger Balkon kann eine volle Ernte abwerfen. Wenn die richtigen Tipps zur Pflanzung befolgt werden, hält sich der Aufwand dafür in Grenzen.

Das Wichtigste zum Anpflanzen von Balkontomaten in Kürze

  • Die richtigen Sorten können im Frühjahr im Haus unter Folie vorgezogen werden.
  • Ab einer Größe von zwanzig Zentimetern werden sie auf den Balkon gestellt.
  • Wenn die Pflanze passend gedüngt, richtig gegossen und ausgegeizt wird, trägt sie viele Früchte.

Aufzucht richtig vorbereiten

Zunächst muss die passende Art ausgewählt werden. Nicht jede Tomatensorte eignet sich gleichermaßen gut für die Pflanzung auf dem Balkon. Am besten haben sich Arten bewährt, die pflegeleicht sind, deren Früchte nicht zu groß werden und die nicht zu hoch wachsen.
Die folgenden Varianten vereinen diese Eigenschaften und eignen sich gut zur Haltung auf dem Balkon:

  • „Balkonstar“: wächst schnell, wird 40 cm hoch und reift nach kurzer Zeit.
  • „Tumbling Tom“: bildet viele kleine Cocktailtomaten und eignet sich für die Ampelpflanzung.
  • „Gold Nugget“: wächst 80 cm hoch und trägt goldgelbe Kirschtomaten.
  • „Snowberry“: ist für aromatische Früchte bekannt.
  • „Black Zebra Cherry“: wächst mittelfrüh und trägt würzige Tomaten.
  • „Goldene Königin“: trägt schnittfeste Tomaten mit gelber Färbung und feinem Aroma.
  • „Primabell“: wird nur 25 cm hoch und lässt sich gut in kleine Kübel pflanzen.

Damit die Pflanzen gut wachsen, sollten gesunde und nicht zu alte Samen verwendet werden. Diese können im Fachhandel gekauft werden. Neben den Samen werde noch Anzuchterde und passende Gefäße benötigt. Für die Aufzucht werden zunächst Aussaatkisten, passende Quelltöpfe oder ein kleines Gewächshaus genutzt.
Die Monate Februar und März bilden den idealen Zeitpunkt zum Vorziehen. Dann können die kleinen Pflanzen sicher hinter Glas aufgezogen und später auf den Balkon versetzt werden. Jedoch dürfen die Pflanzen erst ins Freie gestellt werden, wenn kein Frost mehr zu befürchten ist.

Samen säen und aufziehen

Wenn der Zeitpunkt passt, werden die Behälter mit Anzuchterde befüllt. Diese sollte locker sitzen und den Samen genügend Nährstoffe bieten. Es gibt passende Erde, die direkt für diesen Zweck im Fachhandel gekauft werden kann.
Die Tomate ist ein Lichtkeimer. Das bedeutet, dass die Samen der Pflanze nicht mit Erde bedeckt werden dürfen. Die Samen werden auf die Erde gelegt. Anschließend wird diese mit einer Sprühflasche befeuchtet.

Gewächshauseffekt einsetzen

Falls kein Zimmergewächshaus für die Anzucht genutzt wird, kann der gleiche Effekt auf andere Weise erzielt wird. Dazu wird das Gefäß nach dem Säen mit einer Folie überzogen. So entwickelt sich eine feucht-warme Luft.
Die Anzuchtbehälter mit der Folie werden an einen hellen und warmen Ort gestellt. Einmal täglich sollte die Folie abgehoben werden. Dabei wird die Erde befeuchtet und die Samen erhalten frische Luft.

Keimlinge versorgen

Bei Temperaturen zwischen 15 und 18 Grad Celsius keimen die Samen am besten. Obwohl die Gefäße warm stehen sollten, dürfen diese nicht der prallen Sonne ausgeliefert werden. Ein zu warmes Fensterbrett direkt zur Sonne eignet sich deshalb weniger für die Aufzucht.
Sobald die Keimlinge groß genug sind, werden sie pikiert. Das bedeutet, dass die Pflanze aus dem Topf geholt und vereinzelt gepflanzt werden. Dazu wird die Erde gewässert. Eine Stunde später lassen sich die kleinen Pflänzchen mit dem Stiel eines großen Löffels leicht aus der Erde holen.

Setzlinge vereinzeln

Für die Vereinzelung werden Töpfe mit einem Durchmesser von neun Zentimetern mit Erde befüllt. Dieses Substrat sollte nicht so viele Nährstoffe enthalten. Wenn die Töpfe befüllt sind, werden die Pflanzen einzeln eingesetzt.
In den neuen Töpfen sollten die Tomaten bei Temperaturen von knapp über zwanzig Grad aufgestellt werden. In diesem Topf werden die Tomaten so lange weiter versorgt, bis sie zwanzig Zentimeter hoch sind.

Töpfe vorbereiten

Im nächsten Schritt können die Tomaten auf den Balkon versetzt werden. Das sollte jedoch erst passieren, wenn die Pflanzen über zwanzig Zentimeter sind und kein Frost mehr vorherrscht. Üblicherweise werden die Pflanzen erst Ende Mai ins Freie gesetzt.
Für diesen Schritt werden passende Pflanzkübel benötigt. Diese sollten mindestens fünfzehn Liter fassen. Zudem sollten sich am Boden des Topfes Abflusslöcher befinden. Durch diese kann überschüssiges Wasser abfließen, so dass keine Staunässe aufkommt.
Die Töpfe werden mit Tomatenerde oder einem anderen passenden Substrat befüllt. Anschließend werden sie am gewünschten Standort aufgestellt. Zudem sollten Rankhilfen und etwas Schnur bereitgelegt werden.

Standort wählen

Die Balkontomaten sollten an einem Platz stehen, der den Pflanzen genügend Licht bietet. Zudem sollte die Pflanze regengeschützt stehen und nicht zu viel Wind abbekommen. Unter einem kleinen Dach oder in der Nähe einer Hauswand lassen sich die Tomaten gut setzen.
Bei der Wahl des Standortes sollte zugleich darauf geachtet werden, dass die Tomaten nicht zu sehr im Schatten stehen. Ansonsten reifen die Balkontomaten nicht richtig. Dann schmeckt das Gemüse weniger aromatisch oder liefert keinen so vollen Ertrag.

Tomaten auspflanzen

Die Tomaten werden in die vorbereiteten Töpfe gesetzt. Dazu wird die Pflanze in der Mitte eingesetzt. Anschließend wird dieser eine Rankhilfe zur Seite gestellt.
Mit einer Schnur werden die Ranken der Tomate nun vorsichtig an der Rankhilfe festgebunden. So kann die Pflanze Stück für Stück nach oben wachsen. Wenn sie über die Zeit gut gepflegt wird, wird sie auch auf dem Balkon viele Früchte tragen.

Balkontomaten gießen

Die Tomaten auf dem Balkon müssen regelmäßig versorgt werden. Da Tomaten viel Wasser benötigen, sollte das Substrat permanent feucht gehalten werden. Zwei Dinge sollten beim Gießen beachtet werden:
Dabei ist es erstens wichtig, die Bildung von Staunässe zu vermeiden. Im Topf sollte sich also kein Wasser stauen. Falls sich im Untersetzer oder im Kübel Wasser aufhält, sollte dieses abgegossen werden.
Zweitens sollte die Erde der Tomate regelmäßig und richtig gegossen werden. Dabei dürfen die Blätter der Pflanze nicht mit Wasser benetzt werden. Andernfalls steigt das Risiko, dass die Tomate von der Braunfäule befallen wird.

Balkontomaten düngen

Auch Balkontomaten benötigen viele Nährstoffe. Deshalb müssen die Pflanzen mit dem passenden Dünger versorgt werden. Zwei Wochen nach der Pflanzung im Kübel wird die erste Düngung fällig.
Am besten eignen sich organische Düngemittel. So lassen sich beispielsweise Hornspäne oder Kompost einsetzen. Alternativ kann Tomatendünger aus dem Fachhandel genutzt werden. Die Düngemittel werden ins Substrat ausgearbeitet oder nach Angabe auf dem Etikett ausgebracht.

Triebe der Tomate ausgeizen

Viele Sorten der Tomate bilden viele Triebe aus. Damit die Pflanze ihre Energie in das Wachstum der Früchte und nicht in einen vollen Wuchs investiert, ist die richtige Pflege notwendig. Dabei werden überschüssige Triebe der Tomate ausgegeizt.

Folgende Sorten müssen nicht ausgegeizt werden:

  • Buschtomaten
  • Minitomaten

Beim Ausgeizen werden die Blattachseln der Pflanze kontrolliert. Kleine Triebe, die aus der Mitte der Achseln wachsen, werden abgenommen. Sobald diese etwa zwei Zentimeter lang sind, sollten sie entfernt werden.
Dazu wird der Trieb mit zwei Fingern gefasst. Anschließend wird der Trieb an der Basis gepackt und mit den Fingern abgeknipst. Große Risse in der Pflanze müssen dabei vermieden werden. Das vorsichtige Abknipsen ist jedoch nicht schwer.
Die entfernten Tomatentriebe leisten gute Dienste, wenn man sie einfach auf den Boden fallen lässt. Das Material zerfällt und wirkt anschließend als natürliches Düngemittel für die Tomate.

Tomaten ernten

Wenn die Tomate richtig versorgt wird und am passenden Standort steht, kann das Gemüse ab Juli geerntet werden. Balkontomaten bieten eine volle und aromatische Ernte. Die kleinen Tomaten lassen sich gut für Salate und frische Sommergerichte einsetzen.
Die Pflanzen erlauben nicht nur eine einmalige Ernte. Immer wieder werden Früchte an der Pflanze nachwachsen. Über den Sommer und bis zum Herbst lassen sich so immer wieder Tomaten ernten.
Falls im Herbst grüne Tomaten am Strauch hängen, werden sie in diesem Zustand abgenommen. Die Tomate wird anschließend an einen dunklen und nicht zu warmen Ort gelegt. Dann reift sie nach und wird noch eine reife Farbe annehmen.
In den Kühlschrank sollte das Gemüse jedoch nicht gelegt werden. Bei zu kalten Temperaturen verlieren die Tomaten nämlich ihren Geschmack. Um eine schmackhafte Ernte zu genießen, sollte man das unbedingt vermeiden.

Fazit

Die Haltung von Balkontomaten ist nicht so aufwendig, wie manche Menschen denken. Mit den richtigen Tipps lassen sich die Pflanzen leicht heranziehen und die Pflanzen gut auf dem Balkon anbauen. Dabei setzt die Pflanze schöne grüne und farbliche Akzente auf dem Balkon und bietet über lange Zeit eine frische Ernte.

FAQ

Was brauchen Balkontomaten?

Balkontomaten benötigen einen sonnigen und regengeschützten Standort sowie genügend Wasser.

Wie hoch werden Balkontomaten?

Die Höhe variiert je nach Sorte. Kleine Sorten werden maximal 60 Zentimeter hoch.