Waschbären im Garten – Erkennen und Vertreiben

Eigentlich sind Waschbären niedliche Tiere. Allerdings hält sich die Sympathie für die tierischen Besucher in Grenzen, wenn der Waschbär wiederholt im eigenen Garten auftaucht. Meistens wissen Gartenbesitzer noch nicht einmal, um welche Tierart es sich handelt, wenn plötzlich unerwünschte Hinterlassenschaften auftauchen. Hier erfahren Betroffene, woran man den Waschbären erkennt und wie man ihn loswird.

Das Wichtigste in Kürze

  • Waschbären werden von Lebensmitteln, Essensresten und Abfällen angelockt.
  • Chaos im Garten und nächtliche Geräusche deuten auf den Besuch des Waschbären hin.
  • Waschbären hinterlassen Fraßspuren an Obst und Gemüse sowie Löcher im Boden.
  • Findet der Waschbär keinen Unterschlupf in der Nähe, wird er sich höchstwahrscheinlich nicht hier niederlassen.

So erkennt man die Spuren des Waschbären

Wie von Geisterhand haben sich Hab und Gut im Garten oder in Bereichen wie dem Innenhof bewegt? Es ist sehr gut möglich, dass es der Waschbär war, welcher die Mülltonnen umgeworfen hat und den Abfall auf dem ganzen Rasen verstreut hat.

Sehr verdächtig ist es, wenn Gartenbesitzer tiefe Löcher im Boden finden, die aussehen, als haben Tiere mit spitzen, lange Krallen an den betreffenden Stellen gegraben. In dem Fall kommt kaum ein anderes Tier als der Waschbär infrage.

Andere Arten, wie zum Beispiel der Marder oder die gewöhnliche Hauskatze, haben nämlich kein Interesse daran, den Boden zu bearbeiten.

Gibt es im Garten Obstbäume oder man pflanzt sonstige Nutzpflanzen an, die gerade reife Früchte tragen, werden sich die Waschbären daran gütlich tun. Sind zum Beispiel Äpfel sowie Birnen sichtlich angenagt, war das höchstwahrscheinlich ein einzelnes oder gleich eine ganze Gruppe aus Waschbären.

Weil die Tiere nach Nahrung suchen, interessieren sie sich in erster Linie für Vorräte, Lebensmittelabfälle und frisches Obst sowie Gemüse. Wurde beispielsweise der Kompost durchwühlt, auf dem man gerade Eierschalen entsorgt hat, ist auch das ein Indiz für den Besuch durch den Waschbären.

Geräusche ein häufiger Indikator für Waschbären

Waschbären sind zwar dem Menschen gegenüber scheu, im Alltag jedoch alles andere als schreckhaft. Daher kann es durchaus sein, dass eine umkippende Mülltonne das Tier viel weniger stört als die Personen in der nahen Umgebung,

Wer nachts umfallende Blumentöpfe, scheppernde Mülltonnen und andere Geräusche wahrnimmt, denkt vielleicht an einen versuchten Einbruch. Viel häufiger sind es allerdings Tiere, die sich einen Weg durch den Garten bahnen.

Ein Blick aus dem Fenster verschafft Gewissheit, sofern der Garten beleuchtet und gut einsehbar ist. Unvorsichtig sollte trotzdem niemand werden. Man kann nie ausschließen, dass es sich um ungebetenen menschlichen Besuch handelt. Daher gilt: Lieber vorsichtig sein – gerade nachts.

Dem unerwünschten Besuch von Waschbären sinnvoll vorbeugen

Schon bevor der Waschbär zum ersten Mal im eigenen Garten auftaucht, gibt es bestimmte Maßnahmen, um die Tiere gar nicht erst anzulocken. Dazu gehört es zum Beispiel, dass Essensrest nicht auf dem Kompost oder an einer anderen gut zugänglichen Stelle entsorgt wird.

Stattdessen gibt man Abfälle dieser Art in eine Mülltonne, die explizit dafür gedacht ist und sicher verschlossen werden kann. Hat man Bedenken, dass der Deckel nicht schwer genug ist und ohne eine zusätzliche Sicherung daherkommt, sollte man die Mülltonnen an einem sicheren Ort abstellen.

Die Mülltonnen kann man zum Beispiel in eine abschließbare Garage stellen oder in eine Gartenhütte, die speziell zu diesem Zweck aufgestellt wurde. In dem Fall sollten Gartenbesitzer von Anfang an darauf achten, dass es keine möglichen Schlupflöcher für die Waschbären gibt, durch welche sie doch noch in die Nähe der Mülleimer gelangen.

Wenn die Müllabfuhr kommt, werden die Tonnen am gleichen Tag nach draußen gestellt, statt am Abend zuvor.

Wer ein Haustier besitzt, der sollte dessen Futter auf keinen Fall draußen lagern oder halbvolle Näpfe stehen lassen. Das gilt für Hundefutter und Katzenfutter gleichermaßen. Freigänger werden drinnen gefüttert und Hunde in der Außenhaltung immer zu bestimmten Zeiten, sodass man den Fressnapf wieder wegnehmen kann.

Sicherer Schlafplatz wirkt einladend

Findet der Waschbär in direkter Nähe zum Garten einen geeigneten Unterschlupf, ist das Risiko enorm viel größer, dass er nachts den Garten aufsucht. Gerne schlagen die Tiere zum Beispiel ihr Lager auf dem Dachboden oder im Keller sowie in Gartenhäusern auf.

Gartenbesitzer kontrollieren sowohl den Dachboden als auch alle anderen infrage kommenden Orte, an denen sich Waschbären typischerweise niederlassen. Entdeckt man ein mögliches Nest anhand von Kot oder anderen Spuren, wird der betreffende Ort gründlich gereinigt und anschließend gesichert.

Waschbären sind sehr erfinderisch, wenn sie an Orte gelangen wollen, an denen sie eigentlich nichts zu suchen haben. Weil sie gerne und gut klettern, darf die Gartenhütte und der Dachboden weder von unten noch von außen gut erreichbar sein. Löcher in Wänden sowie Zäunen werden ebenso wie Defekte im Dach gekittet. Die Türen müssen gut verschlossen werden.

Über Äste gelangen die Tiere besonders häufig auf das Dach und anschließend auf den Dachboden. Damit das nichts passiert, sollten alle Äste mindestens einen Meter, besser zwei Meter, Abstand zum Haus haben. Diesen Abstand überwinden die Tiere nicht ohne Weiteres. Finden Sie keinen Unterschlupf auf dem Grundstück, werden sie sich wahrscheinlich einen anderen Garten aussuchen.

Waschbären vertreiben – am besten schnell!

Trotz all der Prävention kann es vorkommen, dass sich ein Waschbär immer wieder nahe dem Garten zeigt. In dem Fall muss man den Waschbären dringend vertreiben, bevor er sich langfristig auf dem Grundstück niederlässt.

Man kann davon ausgehen, dass es schwieriger wird, je länger das Tier sich hier heimisch fühlt. Deshalb gilt: Je früher und je entschlossener Menschen aktiv werden, desto effektiver wirken die Maßnahmen. Das heißt nicht, dass man dem Tier einen nachhaltigen Schaden zufügen darf!

Waschbären-Abwehr – die richtigen Produkte

Wenn die Tiere sich bereits eingenistet haben, greift man zu speziellen Geräten, die Geräusche oder andere Reize verursachen, die dem Waschbären unangenehm sind. Es gibt beispielswiese Geräte, die bläuliche Impulse senden, welche das Tier erschrecken.

Alternative dazu greift man auf Produkte zurück, die eine für die Tiere unangenehmen Duft haben. Dazu gehören zum Beispiel Sprays, die man dort aufbringt, wo sich die Waschbären bereits aufgehalten haben. Dabei kann es sich um den Aufenthaltsort auf dem Dachboden handeln oder um den Standort der Mülltonnen.

Als wirkungsvoll haben sich laut der Meinung einiger Geräte mit Ultraschall erwiesen. Die Waschbären reagieren empfindlich auf die Ultraschallwellen. Man sollte bei deren Einsatz jedoch bedenken, dass nicht nur die Waschbären empfindlich auf derlei Geräte reagieren. Besitzt man einen Hund oder eine Katze, können die Wellen die Haustiere stören.

Waschbär im Garten
Foto: AZ.BLT via Twenty20

Mit Geräuschen gegen die Waschbären vorgehen

Wer sich nicht gleich ein spezielles Gerät oder ein Spray gegen den Waschbären anschaffen möchte, der greift zu einfacheren Mitteln. Es kann zum Beispiel helfen, wenn man ein Radio dort aufstellt, wo sich der Waschbär vermutlich wiederholt aufgehalten hat. Im besten Fall bekommen die Tiere Angst und suchen sich ein anderes Revier.

Will man sich den Strom für das Radio sparen, kann man sich eine Vorrichtung bauen, die von ganz allein und beim kleinsten Windhauch Geräusche verursacht. Windspiele kommen ebenso infrage wie alte Töpfe und passende Deckel, die klirren und scheppernd gegeneinanderschlagen, wenn sie am Baum hängen. In dem Fall muss man darauf achten, dass sich keine anderen Menschen gestört fühlen.

Gerüche, die Waschbären gar nicht mögen

Alle Dinge, die einen starken und für Waschbären unangenehmen Geruch verströmen, können ebenfalls helfen. Dazu gehören zum Beispiel starkes Parfüm oder Klosteine sowie stark riechende Putzmittel.

Viele Waschbären reagieren auch ängstlich auf den Geruch fremder Tiere, die Ihnen gefährlich werden könnten. Wer also einen Hund besitzt, kann versuchen, dessen Spielzeug oder ein ausrangiertes Hundebett dort aufzustellen, wo man den Waschbären vermutet.

Den Waschbären das Leben schwermachen

Waschbären sind sensible Tiere, die durchaus die Gefahr für sich selbst und ihre Artgenossen gut einschätzen können. Lässt man sie über einige Wochen oder gar Monate in Ruhe, werden sie sich vielleicht dauerhaft einnisten. Deshalb ist es wichtig, den kleinen Tieren das Leben schwer zu machen.

Man kann zum Beispiel abends einen oder mehrere Rundgänge durch den Garten machen. Nimmt man eine Taschenlampe mit und spricht beim Gehen laut, kann das die Tiere stören, sodass sie sich einen anderen Ort zum Verweilen suchen.

Waschbären erschrecken sich auch vor automatisch Sprinkleranlagen, solange sie nicht abgestumpft sind. Schaltet man diese per Fernbedienung an, sobald man eine Bewegung im Garten entdeckt, kann auch das die Tiere in die Flucht schlagen.

Fazit: Vorbeugen und schnelles Erkennen des Waschbären ist wichtig

Wer sofort erkennt, dass es sich um einen Waschbären handelt, der kann zeitnah passenden Maßnahmen ergreifen. Keinesfalls sollte es ignoriert werden, wenn die Mülltonnen plötzlich umkippen oder nachts Geräusche zu hören sind. Essenziell sind außerdem Maßnahmen zur Prävention. Wird der Waschbär erst gar nicht angelockt, muss man ihn nicht mühsam wieder loswerden. Wichtig in diesem Kontext ist die korrekte Lagerung von Essensresten – gut verschlossen und von außen nicht erreichbar.

 

Häufige Fragen und Antworten

Sind Waschbären in der Nacht oder am Tag aktiv?

Der Waschbär ist vorwiegend während der Dämmerung aktiv. Er jagt eher nachts als tagsüber und schläft am Tag zum Beispiel auf Dachböden oder in anderen dunklen, ruhigen Verstecken.

Können Waschbären für Menschen gefährlich sein?

Normalerweise sind Waschbären friedlich und dem Menschen gegenüber scheu. Kommt ein Waschbär auf Personen zu, sollte man sofort Abstand nehmen, denn er könnte Tollwut haben. Wer die Tiere bedrängt, muss mit einem schmerzhaften Biss rechnen, weil der Waschbär scharfe Zähne hat.